Nachhaltige Entwicklung durch praktisches Engagement

Infostände
© Dagmar Kusche

Im Zusatzstudium „Nachhaltige Entwicklung“ haben sich dieses Jahr erneut Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen in Zusammenarbeit mit vier Kooperationspartner*innen (FairEint, Kapuzinergarten Eden, Stadt Eichstätt & Zukunftsstiftung Landwirtschaft) für eine nachhaltige Entwicklung engagiert.

Das Zusatzstudium „Nachhaltige Entwicklung II“ ermöglicht es Studierenden im Rahmen eines Projektseminares, theoretisches Lernen mit gesellschaftlichem und gemeinwohlorientiertem Engagement zu verknüpfen. Die Studierenden dienen als Brückenbauer*innen zwischen Universität und Gesellschaft und setzen sich angelehnt an die siebzehn Nachhaltigkeitsziele der UNESCO für eine nachhaltigere KU ein. Das Projektseminar ist in das Konzept des Service Learning eingebettet, welches Studierenden die Möglichkeit bietet, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, indem sie reale Bedarfe unterstützen und umsetzen. Gleichzeitig erhalten die Studierenden Fachwissen und die Möglichkeit zur Reflexion im begleitenden Seminar.
Nach Kontaktaufnahme der Seminarleiterin Patrizia Hartmann zu potenziellen Kooperationspartner*innen, erklärten sich zahlreiche Interessierte bereit, mit den Studierenden des Projektseminars zusammenzuarbeiten. Die Kooperationspartner*innen präsentierten den Studierenden interessante Projektideen, die sie im Laufe des Semesters gemeinsam umsetzen wollten. Nach der erfolgreichen Durchführung, stellten die Studierenden die abgeschlossenen Projektarbeiten Kommilton*innen und Kooperationspartner*innen vor und reflektierten gemeinsam die Ergebnisse.
Begleitend zur praktischen Umsetzung der Projekte, erhielten die Studierenden diverse fachliche Inputs zu Themen wie Service Learning, Engagement in der Nachhaltigkeit, Agilem Projektmanagement und Klimakompensation.

Projekte des Seminars:

Tröpfchenbewässerungsanlage für den Kapuzinergarten
Kapuzinergarten Eden Eichstätt: Johanna Umbach
Studierende: Anna Judenhahn, Katja Roch

Endlich ist Sommer, aber damit kommen auch die heißen trockenen Tage. Umso wichtiger ist es, dass die Pflanzen im Kapuzinergarten Eden, einem Gemeinschaftsgarten auf dem Campus der KU, regelmäßig und ausreichend mit Wasser versorgt werden. Besonders im neu erbauten Geo-Dome ist die Wasserversorgung kritisch. Um Wasser zu sparen und den Arbeitsaufwand für die freiwilligen Gartenhelfer*innen zu verringern, wurde unter der Leitung von Frau Dr. Johanna Umbach von den Studentinnen Anna Judenhahn, Anna Rentsch und Katja Roch eine Tröpfchenbewässerungsanlage installiert. Nach der Recherche über eine geeignete Anlage, welche ohne Stromanschluss alle Pflanzen im Geo-Dome mit ausreichend Wasser versorgen kann, wurde diese bestellt und noch Mitte Mai, vor der großen Sommerhitze installiert. In den nachfolgenden Wochen wurde die Zuverlässigkeit und die Wasserabgabe regelmäßig überprüft und die Gartenhelfer*innen in die Funktionsweise der Anlage eingewiesen. Von nun an muss lediglich die Wassertonne regelmäßig aufgefüllt werden. Die Bewässerung der Pflanzen im Geo-Dome erfolgt zukünftig automatisch.

Gestaltung von Infotafeln im Areal der zukünftigen Altmühlaue
Stadt Eichstätt: Sophie Schmidt
Studierende: Maximilian Ermer, Jonathan Pieper, Sophie Riedel, Johanna Scharf, Markus Staltmeir

Es dauert nicht mehr lange bis das neue Areal der Altmühlaue zwischen Spitalstadt, Herzogsteg und Altmühlufer fertig wird. Einen kleinen Schritt zur Fertigstellung übernahmen die Studierenden Maximilian Ermer, Jonathan Pieper, Sophie Riedel, Johanna Scharf und Markus Staltmeir der KU unter Leitung von Sophie Schmidt (Stadt Eichstätt). Aufgabe war es, die als „Bienentafeln“ bekannten Informationstafeln entlang der Altmühl mit neuen Themen zu versehen und damit den Aufenthalt am neuen Ufer der Altmühlaue aufzuwerten. Demnächst können sich alle Interessierten unter anderem über die Besonderheiten eines Uferbereichs oder den Entstehungs- und Beteiligungsprozess der Altmühlaue informieren. Auch Themen für die ganze Familie sind geboten, wie z. B. Tipps zur Müllvermeidung oder denrichtigen Umgang mit den „Altmühl-Enten“. Für die Kleinsten gibt es spannende Infos rundum Biber und Co. Dabei war es wichtig die Inhalte möglichst ansprechend, verständlich und informativ zu gestalten. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Themen können per QR-Code abgerufen und auf der Webseite der Stadt Eichstätt barrierefrei nachgelesen werden.

Sommerfest im Eichstätter Obstwald
fairEInt: Dagmar Kusche
Studierende: Teresa Benzing, Jasmin Kallus, Anna Meggle, Lisa Rast und Fenja Siemens

Am 15. Juli 2023 hat im Eichstätter Obstwald ein Sommerfest stattgefunden. Dieses wurde von fünf Studierenden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk fairEInt organisiert und durchgeführt. Ziel dieses Sommerfestes war es, den Bekanntheitsgrad des Eichstätter Obstwalds in der Bevölkerung zu erhöhen sowie die Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das Fest wurde von fünf Uni-Ensembles musikalisch umrahmt und fand den Höhepunkt in einem großen Abschlusskonzert am Abend. Verschiedene Aktionen für Groß und Klein, wie beispielsweise das Basteln von Samenbomben oder ein Quiz, sorgten für eine abwechslungsreiche Gestaltung. Zudem wurden von den Studierenden erstellte Poster zu verschiedenen nachhaltigen Themen, wie virtuelles Wasser, nachhaltiger Konsum oder Wissenswertes zu Obst, ausgestellt. Natürlich wurde mit Kaffee und Kuchen auch für das leibliche Wohl gesorgt. Abends wurde gegrillt und Kaltgetränke haben für eine Abkühlung bei den hohen Temperaturen gesorgt.

„Die lange Reise meines T-Shirts“ - Konzeption einer Führung zum Thema Baumwolle/Fair Fashion
Zukunftsstiftung Landwirtschaft
Studierende: Kathrin Liebhäuser

Wenn der fruchtbare Boden unserer Erde gerecht aufgeteilt wäre, hätte jeder Mensch 2000 qm zur Verfügung. Der Weltacker ist ein Projekt der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, wobei auf diesen 2000 qm im gleichen Verhältnis Ackerkulturen angebaut werden, wie sie weltweit wachsen. So hat beispielsweise Baumwolle einen globalen Flächenanteil von 2,26 %, welches 23,2 Mio. Hektar weltweit entspricht und 46 qm auf dem Weltacker.
„Die lange Reise meines T-Shirts“ ist der Name der Tour, welche Kathrin Liebhäuser für den Verein gestalten durfte. Hierbei soll entlang des Produktionsweges eines Baumwoll-T-Shirts Anbau, Verarbeitung, Vermarktung, Nutzung und Entsorgung dargestellt werden. Die Tour wurde interaktiv gestaltet und in vier Stationen analog zu den einzelnen Schritten aufgeteilt. Hierbei werden die Teilnehmer*innen mit auf eine Reise quer über den Kontinent genommen. Diese startet mit einem Quiz bevor anschließend die Reise (Station 1) beim Anbau und der Ernte in Usbekistan beginnt, weiter über Bangladesch, wo die Shirts verarbeitet werden, bis hin nach Deutschland, wo sie dann verkauft werden. Die Reise endet mit der Entsorgungs-Station, wobei die Besucher*innen u.a. über Verschwendung und den generellen Impact von Fast Fashion aufgeklärt werden. Anhand von s.g. Flächenbuffets wird veranschaulicht, wie viel Fläche bei der Herstellung von diversen Kleidungsstücken verbraucht wird.